Hallo zusammen,
wir haben eine brasilianische Gastschülerin (16Jahre) aufgenommen und es geht mit ihr zusehends bergab. Zu Beginn war sie wenigstens noch interessiert, sich auf uns als Familie und unsere Aktivitäten einzulassen. Inzwischen kommt von ihr kein winziges Ideechen der Bemühung mehr.
Aber das Schlimmste ist, dass wir uns inzwischen ernsthaft sorgen, weil das Mädel offenbar nicht nur von Hygiene und Alltagsroutinen bisher nicht viel mitbekommen hat, derzeit wird sie auch noch zum Messie. Es ist zu eklig, im Detail zu erklären, was sie alles in ihrem Zimmer hortet. Mit ihr gemeinsam aufzuräumen und zu putzen hilft nichts. Sie setzt die Anregungen nicht um.
Wir sind inzwischen an dem Punkt, sie vorzeitig nachhause zurückzuschicken...
gibt es hier ähnliche Erfahrungen?
Vielen Dank im Voraus,
Nirtaknelle
Probleme nach 6 Monaten von 10
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Dies ist das Elternforum. Wie der Name schon sagt, sollen hier vorangig Eltern schreiben. Überlege als ATS daher bitte dreimal, ob Du einen Beitrag hier schreibst!!
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Re: Probleme nach 6 Monaten von 10
Was habt ihr denn bisher schon unternommen? Gibts einen Betreuuer? Und mit diesem schon Gespräche?
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Re: Probleme nach 6 Monaten von 10
ja, einen Betreuer gibt es. Wir haben nach ca. drei Monaten mit der Organisation regeren Kontakt gehabt und die Betreuer erklärten sich das Verhalten mit dem Motivationsverlust nach drei Monaten, der allgemein eintrete, bei nahezu jedem Gastschüler. Mit der Schülerin selbst haben wir schon gefühlte fünfhundert Mal gesprochen und jetzt auch ein "Bilanzgespräch" geführt, um ihr auch die grundsätzliche Frage zu stellen, warum sie eig. hier ist, ob sie hier sein möchte. Sie hat gesagt, sie habe keine Ziele, außer Deutsch zu lernen. Gerade das gelingt ja aber nur in regem Austausch und mit uns (z.B. beim gemeinsamen Essen) beamt sie sich fast nur weg. Sie hat weder in der Schule, noch im Deutschkurs noch bei diversen anderen Gelegenheiten den Versuch unternomen, Kontakt zu anderen herzustellen oder die angebotenen Kontakte in irgend einer Weise zu pflegen. Sie sagt, sie habe in der Heimat keine Freunde. Die, die sie Freunde nenne, habe sie nur, um keine Feinde zu haben. Sie sei eig. Zuhause fast immer allein. Nicht einmal mit der "Nanny" (jetzt nur noch für Kochen und Putzen im Haus) rede sie, die mache ihr Angst. Ihre besten Freunde sind die Protagonisten aus den Walt-Disney-Filmen... es macht den Eindruck, als sei es egal, wo ihr Körper sich aufhält, weil sie nur in der Phantasie zu leben scheint... wir machen uns ernsthaft Sorgen...
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Re: Probleme nach 6 Monaten von 10
Ich melde mich hier mal zu Wort:
Vielleicht ist eure Schülerin ja wirklich eine Einzelgängerin.
Ich habe mich zwar im Ausland nie komplett abgekapselt (und auf keinen Fall gegenüber der Gastfamilie), aber mir war es nicht wichtig wirklich zu jedem Kontakt aufzubauen oder zu halten. Manche Menschen sind eben wirklich zufrieden, wenn sie alleine sind. Vielleicht gehört eure Schülerin ja genau zu dieser Sorte und dann ist es ja auch nicht unlogisch, dass sie sich im Ausland genauso verhält.
Was aber meiner Meinung nach überhaupt nicht geht, ist dass sie wohl sehr unordentlich ist. Chaos finde ich nicht unbedingt schlimm, aber wenn du sie schon als "Messie" bezeichnest, muss es wohl wirklich eklig sein! Habt ihr ihr diesbezüglich schon einmal eine wirkliche Grenze gesetzt? Also auch angedeutet, dass ihr das nicht länger duldet und sie im schlimmsten Fall Gastfamilie wechseln muss/nach Hause fliegt? Wenn nein, würde ich es damit noch versuchen, aber ihr trotzdem klar machen, dass sie an sich schon gerne willkommen ist und ihr euch einfach wieder wünscht, dass sie so offen wird wie am Anfang.
Wenn das nichts bringt, und ihr mit der Situation nicht klar kommt, dann hilft wohl nur sie "rauszuschmeißen". Aber wenn sie mit einer Organisation da ist, dann wird sie ja wahrscheinlcih sowieso erstmal die Gastfamilie wechseln können, bevor sie ganz nach Hause muss!?
Vielleicht ist eure Schülerin ja wirklich eine Einzelgängerin.
Ich habe mich zwar im Ausland nie komplett abgekapselt (und auf keinen Fall gegenüber der Gastfamilie), aber mir war es nicht wichtig wirklich zu jedem Kontakt aufzubauen oder zu halten. Manche Menschen sind eben wirklich zufrieden, wenn sie alleine sind. Vielleicht gehört eure Schülerin ja genau zu dieser Sorte und dann ist es ja auch nicht unlogisch, dass sie sich im Ausland genauso verhält.
Was aber meiner Meinung nach überhaupt nicht geht, ist dass sie wohl sehr unordentlich ist. Chaos finde ich nicht unbedingt schlimm, aber wenn du sie schon als "Messie" bezeichnest, muss es wohl wirklich eklig sein! Habt ihr ihr diesbezüglich schon einmal eine wirkliche Grenze gesetzt? Also auch angedeutet, dass ihr das nicht länger duldet und sie im schlimmsten Fall Gastfamilie wechseln muss/nach Hause fliegt? Wenn nein, würde ich es damit noch versuchen, aber ihr trotzdem klar machen, dass sie an sich schon gerne willkommen ist und ihr euch einfach wieder wünscht, dass sie so offen wird wie am Anfang.
Wenn das nichts bringt, und ihr mit der Situation nicht klar kommt, dann hilft wohl nur sie "rauszuschmeißen". Aber wenn sie mit einer Organisation da ist, dann wird sie ja wahrscheinlcih sowieso erstmal die Gastfamilie wechseln können, bevor sie ganz nach Hause muss!?
Re: Probleme nach 6 Monaten von 10
Zum Punkt der Ordnung: Wie du schon schriebst, haben sie in Südamerika Nannys.. Wenn die ATS also unfähig ist, selbst Ordnung zu halten, kein Wunder, sie musste das womöglich noch nie in ihrem Leben. Trotzdem finde ich nicht, dass ihr das hinnehmen müsst. Setzt ihr eine Frist à la "bis morgen Abend ist das Zimmer aufgeräumt und durchgewischt". Sowas kann man verlangen. Wenn dann noch nicht alles blitzt und strahlt, würde ich ihr zeigen, wie geputzt wird. Es kann durchaus sein, dass sie noch nie gewischt hat (auch wenn auf Nachfragen das nicht eingesteht, auch typisch).
Wenn sie generell kein soziales Wesen ist, dann könnt ihr als Gastfamilie wohl kaum eine 180° Wende herbeiführen. Das kann auch keiner von euch erwarten. Was sagt die Gastschülerin denn zu der Frage, ob sie sich wohl fühlt? Vielleicht ist das ein Anknüpfungspunkt, um zu überlegen, was verändert werden kann (außer dass die Familie und vertraute Umgebung fehlt).
Wenn sie generell kein soziales Wesen ist, dann könnt ihr als Gastfamilie wohl kaum eine 180° Wende herbeiführen. Das kann auch keiner von euch erwarten. Was sagt die Gastschülerin denn zu der Frage, ob sie sich wohl fühlt? Vielleicht ist das ein Anknüpfungspunkt, um zu überlegen, was verändert werden kann (außer dass die Familie und vertraute Umgebung fehlt).
Re: Probleme nach 6 Monaten von 10
Ich habe auch die Erfahrungen gemacht, dass manche einfach nicht wissen, wie man sein Zimmer sauber hält und auf Hygiene achtet. Man darf nicht immer den deutschen Maßstab ansetzen. Rede mit ihr darüber und versuche eine Einigung zu finden.
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Re: Probleme nach 6 Monaten von 10
...das ist richtig. Dazu muss man wissen, dass unser Standard schon kein typisch deutscher ist...
wir sind weder sehr ordentlich noch besonders sauberkeitsfanatisch... wenn wir uns schon beschweren, dann muss es echt hart kommen...
Aber eins ist sicher richtig: wenn Zuhause eine Nanny für die Betreuung, eine Putzfrau für den Haushalt und eine Köchin für das laibliche Wohl engagiert sind, dann kann man davon ausgehen, dass diese Tätigkeiten nicht erlernt wurden...
aber da haben wir ja inzwischen sieben Monate mit ihr geübt...
trotzdem vielen DANK für eure Antworten, die haben mir sehr geholfen!
Wir haben inzwischen beschlossen, es einfach noch den Rest der Zeit ohne Anspruch auszuhalten und seitdem geht es uns wieder besser... !
viele Grüße an alle Mitgasteltern und vielen Dank für die Hilfe!
Nirtaknelle
wir sind weder sehr ordentlich noch besonders sauberkeitsfanatisch... wenn wir uns schon beschweren, dann muss es echt hart kommen...
Aber eins ist sicher richtig: wenn Zuhause eine Nanny für die Betreuung, eine Putzfrau für den Haushalt und eine Köchin für das laibliche Wohl engagiert sind, dann kann man davon ausgehen, dass diese Tätigkeiten nicht erlernt wurden...
aber da haben wir ja inzwischen sieben Monate mit ihr geübt...

trotzdem vielen DANK für eure Antworten, die haben mir sehr geholfen!
Wir haben inzwischen beschlossen, es einfach noch den Rest der Zeit ohne Anspruch auszuhalten und seitdem geht es uns wieder besser... !
viele Grüße an alle Mitgasteltern und vielen Dank für die Hilfe!
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Re: Probleme nach 6 Monaten von 10
Hallo Nirtaknelle,
wie ergeht es euch und eurer Gasttochter?
Dein Beitrag ist zwar schon ein paar Tage her, aber ich dachte ich schreib trotzdem mal
Es ist sicherlich nicht schön, zu sehen wie sich eure Gasttochter so "gehen lässt".
Das mit der Hygiene kann ich absolut nicht nachvollziehen.
Mit unserer Gasttochter aus El Salvador haben wir änliches durch.... Allerdings blieb sie keine 10 Monate, sonder nur 3. Ohne Aufforderung hat sie ihr Zimmer und ihr Bad nicht aufgeräumt und sauber gemacht, sie brauchte wirklich enge Begleitung dabei. Sie kannte es einfach von zu Hause nicht, und wurde bei uns praktisch ins kalte Wasser gewurfen, da aufeinmal erwartet wurde, dass sie viel selbstständiger sein musste.
Wie gesagt, sie blieb nur 3 Monate, aber in denen musste ich sie auch regelmäßig beim aufräumen und sauber machen begleiten. Aber sie war immer lieb und bemüht, daher habe ich das gerne gemacht.
Was mich allerdings gestört hatte, war das sie 3 Monate lang ihre Wäsche nicht gewaschen hat, aber diese trotzdem trug. Sie wollte nicht das ich sie wasche, wollte aber auch nicht erklärt bekommen wie sie ihre Wäsche hätte selber Waschen können. Das war wirklich sehr anders als wir es kannten. Aber letzendlich war es ihre entscheidung und sie musste so rumlaufen.
Aber Messiausmaßen hat es bei ihr dann doch nicht genommen. Ich denke, die Situation ist dann wirklich schwierig.
Aber was wirklich schade ist, dass sie so wenig Interesse an Familienaktionen hat. Hat sich das inzwischen geändert?
Ich wünsche euch starke Nerven und hoffe, dass ihr trotzdem noch eine schöne Restzeit mit eurer Gasttochter verbringen könnt?! Vielleicht spornt sie das anstehende Osterfest ja ein wenig an
wie ergeht es euch und eurer Gasttochter?
Dein Beitrag ist zwar schon ein paar Tage her, aber ich dachte ich schreib trotzdem mal

Es ist sicherlich nicht schön, zu sehen wie sich eure Gasttochter so "gehen lässt".
Das mit der Hygiene kann ich absolut nicht nachvollziehen.
Mit unserer Gasttochter aus El Salvador haben wir änliches durch.... Allerdings blieb sie keine 10 Monate, sonder nur 3. Ohne Aufforderung hat sie ihr Zimmer und ihr Bad nicht aufgeräumt und sauber gemacht, sie brauchte wirklich enge Begleitung dabei. Sie kannte es einfach von zu Hause nicht, und wurde bei uns praktisch ins kalte Wasser gewurfen, da aufeinmal erwartet wurde, dass sie viel selbstständiger sein musste.
Wie gesagt, sie blieb nur 3 Monate, aber in denen musste ich sie auch regelmäßig beim aufräumen und sauber machen begleiten. Aber sie war immer lieb und bemüht, daher habe ich das gerne gemacht.
Was mich allerdings gestört hatte, war das sie 3 Monate lang ihre Wäsche nicht gewaschen hat, aber diese trotzdem trug. Sie wollte nicht das ich sie wasche, wollte aber auch nicht erklärt bekommen wie sie ihre Wäsche hätte selber Waschen können. Das war wirklich sehr anders als wir es kannten. Aber letzendlich war es ihre entscheidung und sie musste so rumlaufen.
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